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das erste Buch, das ich je gelesen habe

Wenn es um das erste Buch geht, das ich je selbst gelesen habe, müsste das Jojo und die Wundertasche von Enid Blyton gewesen sein, übersetzt von Elisabeth Rühle. So, wie es aussieht, gibt es das gar nicht mehr neu zu kaufen.

Um ganz ehrlich zu sein, ich erinnere mich inhaltlich an gar nichts mehr. Vermutlich hätte ich noch sagen können, dass dieser Jojo - ein Hase - eine Jeans getragen hat, was mich irgendwie fasziniert hat. Und dass es irgendwas mit Wildkatzenjungen und bösen Wölfen oder Füchsen oder Bären zu tun hat, die den armen Jojo natürlich fressen wollen, der aber in dieser Geschichte klüger ist als bei Hase und Igel...

In die gleiche Zeit wird Buch zwei fallen: Kater Schnurzeputz von Uwe Natus. Da erinnere ich mich bloß an eine große Trägheit a la Garfield. Inhalt Fehlanzeige.

Aber gemocht hab ich beide.

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ein buch, das mich an einen ort erinnert

Lustig. Als ich die Liste durchgeschaut hatte, dachte ich: Puh, da wird mir ganz sicher gar nichts einfallen. Und dann: Tada, sofort eins im Sinn.

Frankenstein von Mary Shelley wird mich immer an Australien erinnern. Ganz besonders an das Computer Lab in meinem Wohnheim, wo ich nämlich ein paar Stunden zubrachte, um einen Essay über dieses Buch zu schreiben.
Das ist nun über zwölf Jahre her, aber ich erinnere mich noch sehr genau. Wie sehr mich das Buch fasziniert hat - und wie gern ich diesen Essay geschrieben habe. Frankenstein kannte ich bis dahin nur vom Hörensagen und eben das, was eben so in Serien kolportiert wurde. Insofern war ich dem Fehler aufgesessen, dass die Kreatur Frankenstein hieß - und musste mich arg wundern, dass ihr Schöpfer, Victor Frankenstein, ihr sogar das Grundsätzlichste verweigerte: einen Namen.

Wie schlimm, dass mir dieses Buch bisher nicht eingefallen ist, als es um Bücher ging, denn es ist sicher das beste Buch, was ich je gelesen habe. Und ich kann nur jedem ans Herz legen, derdiedas es noch nicht gelesen hat: Tut es. Es lohnt sich - und ist ganzganz anders, als man erwartet.

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ein buch, das mich an jemanden erinnert

Das Paradies am Rande der Stadt von Volker Strübing.

Und es erinnert mich an Volker Strübing...

Vor anderthalb Jahren war ich ein bisschen wie besessen von Volker Strübing. Damals war er die Februar-und-März-Vertretung von Kirsten Fuchs bei der Chaussee der Enthusiasten. Jeden Donnerstag pilgerte ich nun nicht mehr wegen Dan, Kirsten, Jochen, Stephan, Bohni und Robert in den damals noch RAW-Tempel, sondern einzig wegen Volker. Meine Freundinnen bemerkten den ungewohnten, plötzlichen Glanz in meinen Augen, wenn ich von diesem Volker Strübing sprach. Noch immer überlege ich, woher denn wohl diese Faszination kam.

Vielleicht war es seine Stimme, denn ich glaube, Volker ist einer der wenigen Menschen, der mir sogar buchstäblich das Telefonbuch vorlesen könnte, und ich fänd's super.

Vielleicht war es aber auch seine Art. Diese sympathische, jungenhafte, menschliche, lustige Art.

Vielleicht waren es aber auch seine Texte, die Gedanken darin, die Gedankengänge darin.

Oder vielleicht lag es an seiner Liebe zu Frauen - und der Art, wie er sie beschrieb. Ich weiß nämlich noch ganz genau, wann dieser Moment war, dieser Moment, in dem meine Grundsympathie umschlug in haltlose Schwärmerei. Da erzählte er nämlich von Brüsten - und zwar nicht so plump oder sabbernd wie andere Männer, sondern so, als wüsste er wirklich, wovon er spricht ... irgendwie (ich bin gerade versucht, hier "lesbisch" hinzuschreiben... ich kann das gar nicht erklären, will oder muss ich ja aber vielleicht auch gar nicht, vielleicht versteht man das ja auch so...) lesbisch.

Jedenfalls war seine Vertretungszeit irgendwann vorbei, und fortan pilgerte ich ihm bei seinen Gastauftritten hinterher, was gar nicht so leicht war, weil der Mann das nirgendwo so recht bekannt gibt - oder aber über facebook auf den allerletzten Drücker.
Weil ich nach seinem letzten Auftritt bei der Chaussee von so einer immensen Schüchternheit wie gelähmt war, hatte ich es versäumt, mir mein Exemplar von Das Paradies am Rande der Stadt signieren zu lassen. Diese Schüchternheit begleitete mich (wie das Buch) auch zu seinen nächsten Auftritten, aber irgendwann nahm ich allen Mut zusammen und sprach ihn an. Lustigerweise schien meine hibbelige Schüchternheit sich auf ihn zu übertragen, und nachdem zwar ein Stift, aber keine Worte gefunden waren, bat er mich, nach der Veranstaltung noch einmal zu ihm zu kommen. Mit Buch und Stift. Mir entfuhr ein entgeistertes: "Ich schaff das nicht, heute noch mal so viel Mut aufzubringen." Worauf er grinste und sagte: "Dann warte einfach und ich such dich."
Gesagt getan, es wurde signiert und dann wirklich noch sehr nett geplaudert, wobei ich einige tolle Sätze a la "Ich habe eine Wassermelone getragen" von mir gab, aber ach. So muss das wohl sein. Er gab mir noch einen sehr wertvollen Rat, den ich an dieser Stelle aber für mich behalte, jedoch sogar schon befolgt habe. Zweimal.

Da es "Den Wunsch der Wunschfee" nicht als Video gibt - oder aber ich zu blöd war, das zu finden, hier nun ein anderer schöner Strübingtext:

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ein buch, das ich nur einmal lesen kann (egal, ob gehasst oder nicht)

Da ich die Bücher, von denen ich meine, sie nicht noch einmal lesen zu müssen oder können, meist sofort abgebe, muss ich jetzt echt mal in mich gehen - und das erste nehmen, das mir einfällt.

Zwiefalten von Bodo Kirchoff.

Ich habe es 2004 in der Universitätsbuchhandlung in Bonn gekauft, weil ich noch ein Buch für die Reise brauchte und der Klappentext mich sehr angesprochen hat.

Es war ein Auszug aus dem Buch, eine Szene aus dem Flugzeug - wie passend, dachte ich damals.

Ich erinnere mich nicht an viel, nur daran, dass ich die Sprache mochte - und hinterher ziemlich verstört war. Vielleicht trügt mich meine Erinnerung, aber ich meine, an irgendeinem Punkt seiner Reise landet Zwiefalten in Thailand und schläft dort mit einer Minderjährigen. Oder so was in der Art Verstörendes halt. Überhaupt erinnere ich mich an ziemlich viele Sexszenen, die irgendwie ungewöhnlich waren, aber eben nicht bezahlt...
Da ich das Buch irgendwie nicht richtig greifen konnte, habe ich mir wirklich sehnlichst jemanden gewünscht, mit dem/der ich mich darüber hätte austauschen können. Das weiß ich noch. Ich habe es an mehrere Freundinnen verliehen, nacheinander, weil ich den Dialog darüber wollte. Aber keine hat es gelesen...
Nun staubt es also in meinem Bücherregal an, während die Rätsel, die es in mir aufgeworfen hat, über die Jahre verblasst sind. Ich habe es also nicht weggegeben, dabei bin ich mir fast sicher, dass ich es nicht noch einmal lesen werde.

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ein buch, das ich immer und immer wieder lesen könnte

Bekenntnis einer Freundschaft von Antoine de Saint-Exupéry (ÜS: Joseph Leitgeb).

Es ist ein unscheinbarer Band von sehr wenigen Seiten, den ich mittlerweile sicher vier, fünf Mal gelesen und jedes Mal wieder etwas Neues, Tiefes, Wahres darin entdeckt habe.

Der Text entstand in jenen schwierigen Zeiten, in denen so viel Unrecht geschah - und sich ein paar Menschen ernsthafte Gedanken darüber gemacht haben, was Menschlichkeit überhaupt ist.

"Leicht finden wir Freunde, die uns helfen; schwer verdienen wir uns jene, die unsere Hilfe brauchen." S. 19

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