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es geht weiter...

Die Glücksfee ist mir hold, ich habe auch für 2015 einen Startplatz für den Berlinmarathon bekommen!! Und nicht nur ich, auch meine Freundin ist am Start!

Ich freue mich riesig - aus mehreren Gründen.

Weil mir das Laufen so gut getan hat bisher.
* Knie sind viel besser
* ich esse viel besser
* ich atme viel besser
* ich plane viel besser
* und ich scheine insgesamt viel ruhiger und ausgeglichener zu sein

Bisher in diesem Jahr 805 km gelaufen. Eigentlich wollte ich die 1.000 noch knacken, aber dann kam mir eine fette Erkältung und dann eine Abgabe dazwischen - und dann hatte der innere Schweinehund mich schon eingeholt. Und überzeugende Argumente hat der. Das Bett ist so schön warm... Das Sofa ist so wahnsinnig bequem... Oh, jetzt hast du ja gerade erst geduscht...

Ein 10-km-Lauf steht dies Jahr noch an - und auch daran mäkelt der Schweinehund schon rum. Mal sehen, wer da das letzte Wörtchen hat.

Heute jedenfalls eine Impfung auffrischen lassen, mal sehen, was die so in meinem Körper anrichtet.

Ansonsten werfe ich gerade viel Balast ab. Gerade erst meinen Schreibtisch umgestellt und darüber wild ausgemistet. Die Zeit wird zeigen, ob ich wirklich die Ordnung auf dem Tisch halten kann, die ich mir wünsche. Eigentlich hätte ich gern mal Platz und Übersichtlichkeit. Abwarten.

Jetzt jedenfalls ist erst mal Wochenende.

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marathon!

Gestern war es soweit. Endlich, möchte ich sagen.
Seit Mittwoch verschiedene Stadien der Nervosität durchlaufen, vielmehr wohl nicht erst seit Mittwoch. Den Samstag über dann erstaunlich ruhig und entspannt gewesen.

In der Nacht von Sa auf So nicht wirklich tief geschlafen, was aber eher der frühen Weckzeit anzulasten war als dem Lampenfieber. Ich schlafe erfahrungsgemäß immer nur sehr leicht, wenn ich Angst habe, den Wecker nicht zu hören. Eine unberechtigte Angst vermutlich, ist aber so.
Eine Runde mit einem Hund gegangen, der so aufmerksam und auf mich konzentriert war, dass es mir fast unheimlich wurde. Dann versucht zu frühstücken - mit mittelmäßigem Erfolg.

Von meinen Eltern auf den Weg geschickt worden, die extra angereist waren. Meine Freundin hatte einen Weg ausgeklügelt, wie sie mich an möglichst vielen Punkten anfeuern konnten - und die drei haben einen ziemlichen Zuschauermarathon hingelegt! Wahnsinn!

Die Zeit bis zum Start mit Anstehen am Dixiklo verbracht, wo mich eine Läuferin aus Schweden anquatschte.
Ein ganz unwirkliches Gefühl gehabt, mir nicht vorstellen können, dass es das jetzt wirklich war. Dass ich jetzt wirklich 42 km laufen würde. Marathon. Nee, oder? Ich? Nee.

Am Tag zuvor hatte ich mir noch einmal das Knie tapen lassen. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste - denn das Tape vom Samstag hatte definitiv nicht geschadet. Der Physio hat mich extra für "den Lauf deines Leben" getapet. :)

Und dann Start 1. Welle! Gelbe Ballons steigen in den blauen Himmel. Ich teste zum xten Mal meine Kopfbedeckung, woran ich merke, dass ich nervös bin. Ein Blick auf die Pulsuhr bestätigt noch zusätzlich. Start 2. Welle, der H-Block darf vorrücken. Unterwegs noch eine Reihe Dixiklos, bei denen die LäuferInnen sich beeilen, flugs abgebogen, sicher ist sicher. Und dann geht's los! Vorbei an der Siegessäule, Marker schon so vieler persönlicher Erlebnisse. Tiergarten wartet mein kleiner Fanclub das erste Mal, ich freue mich genauso, die drei zu sehen, wie sie mich. Während ich weiterlaufe, eilen sie zurück zur S-Bahn, nehmen Kurs auf den nächsten Anfeuerungspunkt.
Bevor ich sie das nächste Mal sehe, überhole ich Sigrid Eichner, die Weltrekordhalterin unter den Frauen, was die Zahl der gelaufenen Marathons und Ultrathons angeht. Was ein irres Gefühl. Überlegt, ob ich was zu ihr sage, dann aber nicht getraut. Trotzdem in stiller Bewunderung an ihr vorbei und mich gefragt, ihr wie vielter Marathon das jetzt ist - und ob sie die 1900 bald knackt. Imposant!

Wetter top, Tagesform top, mich schön an die Pace-Vorgabe gehalten und den Lauf und das Laufen genossen, denn die Stimmung war echt irre. So viele Menschen - auf und an der Strecke. Völlig fasziniert hat mich, dass man stellenweise nichts als das lustige Getrappel von tausenden Sportschuhen gehört hat. Wie leise so viele Menschen sein können! Und irgendwie friedlich. Aber die Abschnitte mit mehr Anfeuerung waren natürlich auch nicht zu verachten.
Bei Kilometer 14 meldete sich eine Blase an einem der kleinen Zehen. Ich musste innerlich lachen bei der Vorstellung, wegen einer Blase aufzuhören.
Mich immer wieder gewundert, wie kurz die Strecken zwischen den Versorgungsstationen waren. Schwupp kam schon die nächste. So viele Bananen wie gestern hab ich wohl noch nie an einem Tag gegessen. So ganz kann ich's nicht mehr nachvollziehen, aber es werden sicher mindestens sechs oder sieben gewesen sein.
Ich habe nur eine Trinkstation ausgelassen, weil ich schon einen Gluckerbauch hatte. Und einmal, kurz vor der Halbmarathonmarke, tauchte links eine Reihe mit vier Dixis auf, an denen nur vier Leute anstanden (sonst waren es zwei Dixis und sicher sieben Wartende), entschieden, sicherheitshalber lieber mal zu gehen. Dadurch zwei Minuten verloren und einen Anblick geboten bekommen, der mich noch in Alpträumen verfolgen wird... Nun ja, hinterher ist man immer schlauer. Aber die Vorstellung, bei km 30 oder später warten und dann weiterlaufen zu müssen, fand ich zu hart. Aus dem Training weiß ich, dass das Antraben dann nicht mehr so leicht geht. Irgendwann kommt einfach der Punkt, an dem man niemandem mehr ausweichen (und keine roten Ampeln mehr stehend bewältigen) möchte. Den kannte ich schon. So bis Kilometer 28 gab's nix zu meckern - abgesehen von der Blase vielleicht. Ab da ging es nicht mehr mühelos, wirklich erschöpft war ich nicht, aber knappe drei Stunden Laufen sind halt doch irgendwie anstrengend. Ab Kilometer 30 ging der Hauptteil der anderen Läufer bereits, da habe ich gestaunt. Ab Kilometer 34 - so ca. - hat mir das was ausgemacht, weil mein Körper da auch lieber gegangen wäre. Oft liest man ja, dass man die letzten Kilometer mit dem Kopf läuft, mit dem Willen. Das war bei mir definitiv so. Ich wollte die Zeit erreichen, auf die ich hintrainiert habe, wollte ankommen. Verschiedene Sätze im Kopf wiederholt, allem voran: "Leichte Beine", denn es wurden immer mehr Läufer, die am Rand standen und sich die Beine dehnten. Ich hatte seit Jahren keinen Krampf, das sollte sich ausgerechnet jetzt auch nicht ändern. Laut meiner Pulsuhr war ich über einen halben Kilometer weiter als in Wirklichkeit, was mir aber letztendlich geholfen hat. Irgendwann kamen die Jetzt-sind-es-nur-noch-6-km,-also-zwei-läppsche-Trainingsrunden-Gedanken, die mich über die letzten Kilometer getragen haben. Das war dann auch der Punkt, an dem ich nicht mehr zu den vielenvielen Kindern am Streckenrand gelaufen bin, um dort die kleinen Hände abzuklatschen. Irgendwie hatte ich dafür nicht mehr genug Schritte übrig. (Aber soso niedlich. Irgendwo standen drei kleine Mädchen in einer Kurve, alle mit ausgestrecktem Arm und als Prinzessinnen verkleidet, da musste ich einfach hinrennen. Und was da für ein Raunen durch die Zuschauer ging. Dafür haben die mich dann gleich noch mal mehr angefeuert.) Ein Mann rief mir bei Kilometer 38 zu, dass ich noch total gut aussähe, im Gegensatz zu meinen Mitstreitern. Das fand ich fast ein wenig gemein, die anderen kämpften ja irgendwie auch den Kampf gegen sich selbst und brauchten das nicht als Demotivation.
Und dann kam das letzte Stück. Die letzte Versorgungsstation mit einer ganzen Reihe von HelferInnen, die so liebevoll allen zusprachen und anfeuerten (haben die wirklich überall! So viele freundliche Menschen!!) Unter den Linden, Pariser Platz, durchs Brandenburger Tor. Hier wurde es so laut von den Anfeuerungsrufen der Zuschauer, dass ich fast meinen kleinen Club übersehen und -hört hätte, weil plötzlich so viele wildfremde Menschen meinen Namen gerufen haben, dass ich gar nicht mehr reagieren konnte. Und dann das Ziel! Fünfzig Schritte vorher schnürte es mir plötzlich die Kehle zu. Was für ein überwältigendes Gefühl! Mein erster Marathon! In unter fünf Stunden! Wahnsinn! Wahnsinn!! Genau meine Trainingsplanvorgabe gelaufen...
Schnell meinen Beutel abgeholt und meine Familie gesucht - und ein wenig unrund gegangen, weil mir dann doch die Füße ein wenig wehtaten und sich zu der einen Blase gefühlt noch zehn weitere gesellt hatten. Wobei ich die nur gespürt hab, weh taten die nicht. Die Knie zum Glück auch nicht. Zwischendurch hatte sich das linke mal gemeldet, aber sich dann wohl doch irgendwie arrangiert.

Das Treppenlaufen fiel mir erst mal schwer - und ich war froh, dass sich meine Mutter der Blasen angenommen hat, die letzten Endes gar nicht so zahlreich waren wie befürchtet (nur riesig war die eine!). Wenn jemand Tipps hat, was man gegen Blasen auf den Kuppen der Zehen tun kann, ich freu mich drüber.
Das Erstaunlichste: Rückenschmerzen in den Lendenwirbeln. Die haben mich echt überrascht.

Wow. Ich bin einen Marathon gelaufen. Das ist so unwirklich!

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noch - WAH!

Eine Woche noch! Die Plakate hängen schon an der Strecke, das ist so unfassbar. Marathon!

Nachdem ich mich am vergangenen WE verkrochen, viel geschlafen und viel geruht habe, weil mir die Sorge, dass jetzt noch irgendwas schiefgeht, einfach die letzte Ruhe geraubt hat, werde ich nun zunehmend hibbeliger.

Heute leider einmal kurz falsch aufgetreten, den langen Lauf lieber abgebrochen und mir ein Tape ans Bein basteln lassen. Mal sehen, was die kommenden Tage bringen.
Ich freue mich jedenfalls riesig und sehe auf sehrsehr schöne Lauftage und Wettkämpfe zurück, die mich bis hierher gebracht haben. Vor ein paar Tagen zur Leistungsdiagnose, jetzt hab ich schwarz auf weiß, dass sich meine Fitness um mehr als ein Drittel verbessert hat in den letzten drei Monaten.

Ich werd sehen, wie's läuft in einer Woche. Ich hoffe auf eine spitzenmäßige Tagesform und glaube mal fest daran. Aber falls es doch wider Erwarten anders sein sollte, ist eben das Ziel wieder das Ziel - und das ist auch ein gutes!

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noch 25

Heutiger Lauf war gut. Alles im Normalbereich, es war angenehm - nicht zu warm, nicht zu kalt. 60 min bei einem Pace von 6:30. Kann man nicht meckern. Heute auch nicht so k.o. danach wie die anderen Male, habe mich wohl endlich regeneriert nach dem Wettkampf. Auch das Knie war wieder wie geschmiert.

Ich staune, was das Laufen mit mir macht und gemacht hat. Und bin gespannt, was es noch machen wird. Da ist jedenfalls viel mehr Gelassenheit im Alltag.

Noch 25.

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noch 26

Langsam rückt das, was vor bald einem Jahr nur vage vorstellbar war, näher.
Heute habe ich meine Startnummer bekommen - und das erste Mal eine richtigrichtig schöne. Ich merke, dass allmählich die Spannung steigt. Und die Vorfreude kommt. Noch zwei lange Läufe vorher - d.h. noch zweimal mit Trinkrucksack laufen. D.h. außerdem, dass ich die 700 km-Marke noch vorher knacke, was irgendwie dann doch eine unvorstellbar große Zahl ist. Von null auf 700 in sieben Monaten. Unvorstellbar außerdem, dass ich im Januar mit 2 km-Läufen angefangen habe. Dass ich vor diesem Jahr kein einziges Funktionsshirt besessen habe - von einer GPS-Uhr mal ganz zu schweigen. Dass ich jetzt fast alle Jahreszeiten hautnah kennengelernt habe. Dass ich einmal "zu Fuß" bis zum Tempelhofer Feld und zurückgelaufen bin. Dass ich mich immer noch nicht quälen musste, weil die Motivation: Berlin Marathon einfach immer genug war.

Beim letzten Lauf das erste Mal komplett motorisch gelaufen - ich weiß einfach nicht, wie ich das anders beschreiben soll. Sicher drei Kilometer lang zwar auf Autos und Strecke geachtet, aber den Kopf frei und leer gehabt. Nur gelaufen. Und jegliches Gefühl für Zeit und Distanz verloren. Wenn ich nicht an meiner Uhr hätte ablesen können, wie viel ich schon hinter mir hatte, wäre ich vermutlich eine Runde mehr gelaufen, weil ich gar keine Erinnerung daran hatte. Ganz schön spannend und ein bisschen unheimlich.

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