Da ich die Bücher, von denen ich meine, sie nicht noch einmal lesen zu müssen oder können, meist sofort abgebe, muss ich jetzt echt mal in mich gehen - und das erste nehmen, das mir einfällt.

Zwiefalten von Bodo Kirchoff.

Ich habe es 2004 in der Universitätsbuchhandlung in Bonn gekauft, weil ich noch ein Buch für die Reise brauchte und der Klappentext mich sehr angesprochen hat.

Es war ein Auszug aus dem Buch, eine Szene aus dem Flugzeug - wie passend, dachte ich damals.

Ich erinnere mich nicht an viel, nur daran, dass ich die Sprache mochte - und hinterher ziemlich verstört war. Vielleicht trügt mich meine Erinnerung, aber ich meine, an irgendeinem Punkt seiner Reise landet Zwiefalten in Thailand und schläft dort mit einer Minderjährigen. Oder so was in der Art Verstörendes halt. Überhaupt erinnere ich mich an ziemlich viele Sexszenen, die irgendwie ungewöhnlich waren, aber eben nicht bezahlt...
Da ich das Buch irgendwie nicht richtig greifen konnte, habe ich mir wirklich sehnlichst jemanden gewünscht, mit dem/der ich mich darüber hätte austauschen können. Das weiß ich noch. Ich habe es an mehrere Freundinnen verliehen, nacheinander, weil ich den Dialog darüber wollte. Aber keine hat es gelesen...
Nun staubt es also in meinem Bücherregal an, während die Rätsel, die es in mir aufgeworfen hat, über die Jahre verblasst sind. Ich habe es also nicht weggegeben, dabei bin ich mir fast sicher, dass ich es nicht noch einmal lesen werde.

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Bekenntnis einer Freundschaft von Antoine de Saint-Exupéry (ÜS: Joseph Leitgeb).

Es ist ein unscheinbarer Band von sehr wenigen Seiten, den ich mittlerweile sicher vier, fünf Mal gelesen und jedes Mal wieder etwas Neues, Tiefes, Wahres darin entdeckt habe.

Der Text entstand in jenen schwierigen Zeiten, in denen so viel Unrecht geschah - und sich ein paar Menschen ernsthafte Gedanken darüber gemacht haben, was Menschlichkeit überhaupt ist.

"Leicht finden wir Freunde, die uns helfen; schwer verdienen wir uns jene, die unsere Hilfe brauchen." S. 19

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Die Verwirrungen des Zöglings Törleß von Robert Musil.

Es war eine Schullektüre in der Elften. Ich war achtzehn oder so. Und ich habe das Buch nicht verstanden. Jede Stunde dazu war eine Qual. Alle saßen da und sprachen darüber, nur bei mir war nix als ein blinder Fleck im Kopf, aus dem - wenn überhaupt - mal ein Name auftauchte. Basini. Das Gefühl kannte ich. Als meine Eltern und meine Schwester versuchten, mir Bruchrechnen anhand einer Torte zu erklären, ich aber noch drei Schuljahre davon entfernt und entsprechend einfach wirklich zu klein war, das zu verstehen, hatte ich auch diesen blinden Fleck im Kopf. Ich verstand die Zahlen und Wörter, einzeln, aber sie fügten sich nicht zusammen, das war wie ein riesiges Störfeld. Als ich alt genug war und Bruchrechnen in der Schule wirklich dran, habe ich das auch kapiert. Was mich jetzt quasi echt neugierig macht. Würde ich den Musil wohl jetzt verstehen? Und würde er dann von seinem Sockel gekippt? Wenngleich dann die nächste Schullektüre gleich nachrücken würde. Der Steppenwolf... Brrrr...

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Puh! Ich würde lieber die Frage nach dem Hassbuch jetzt beantworten...
Ähm... Hm... Mein Lieblingsbuch... Ich glaube, ich bin schon zu alt, um ein Lieblingsbuch zu haben.
Als Kind war es ganz klar Pixibuch früher 8, heute 505: Mama Miezemau und ihre Kinder von Iny L. Wallace, wenn das denn als Buch gilt. Ich hatte es seit Ewigkeiten nicht mehr in der Hand, aber ich erinnere mich daran, dass die Katzenmutter überall Mäuse hingemalt hat, was zu meiner Besessenheit mit Mäusen geführt hat. Ich habe fortan auch überall Mäuse hingemalt - und bis in die frühe Jugend von einem Stuhl mit einer auflackierten Maus in hellblau geträumt. (Und mein Lieblingsstofftier umständlicherweise Hatschitschitschi genannt...) Wenn ich es jetzt noch einmal zur Hand nähme - nach ein paar Jahren Gender Studies -, fände ich sicher einiges daran auszusetzen. Kurz nachgeguckt, es ist von 1973...

Ansonsten gab es über die Jahre eine Handvoll Bücher, die mich bewegt haben und noch immer bewegen.
Die Bücherdiebin von Markus Zusak fällt mir immer als erstes ein. Und die Mitte der Welt von Andreas Steinfhöfel. Tschick von Wolfgang Herrndorf. Die kalte Schulter von Markus Werner. Gender Outlaw von Kate Bornstein. Eine Frau zu sehen von Annemarie Schwarzenbach. The End of Mr. Y von Scarlett Thomas. At Parramatta von Ethel Anderson ... und ... und ... und ...

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Ich bin sehr unentschlossen. Wie gestern erwähnt, würde ich am liebsten "Im Stein" von Clemens Meyer lesen. Andererseits schiebe ich einen SuB - oder besser gesagt AdnuB (Auswahl der noch ungelesenen Bücher) - von Bett zu Fensterbrett zu Esstisch usw., in dem noch weitere Bücher stecken, die ich als nächstes lesen will. Da wäre Die Frau, die Töne sehen konnte, Sand, Why be happy when you could be normal... und noch viele mehr. Außerdem noch Ratgeber, aber die zählen irgendwie nicht, denn die kann man ja ganz gut zwischenschieben und z.B. aufm Klo oder auf Kurzstrecken in der Bahn lesen.
Aber das Wichtigste ist wohl, dass ich einfach erst mal Zeit zum Lesen finde.

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