The Hunger Games...

Meine Güte, das ist ja mal wieder ein Buch, das eine sofort aufsaugt und erst am Ende ausspuckt, also hoffentlich.

Die Mitte der Welt von Andreas Steinhöfel. Definitiv.

Als ich damals nach Australien aufgebrochen bin, musste das mit. Ich konnte mir nicht vorstellen, zehn Monate irgendwo zu leben, wo das nicht im Regal stand. Und so landete es in meinem penibelst abgewogenen Gepäck und begleitete mich ans andere Ende der Welt.

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Die fasse ich zusammen, denn die haben beide die gleiche Antwort: Keinen blassen Schimmer!

Natürlich kommen die Verfilmungen oft nicht an die Bücher ran, aber sie sind eben Interpretationen. Ich finde, man sollte sie losgelöst voneinander sehen. Sind ja doch irgendwie Interpretationen...

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Meine Güte, das klingt ja so emphatisch, als wäre es gar nicht möglich, ohne diese Buchverfilmung zu leben...

Aber ich will ja keine Spielverderberin sein: The curious case of Benjamin Button.
Geschrieben hat diese kurze Geschichte F. Scott Fitzgerald, das erste Mal veröffentlich wurde sie 1922.
Verfilmt wurde sie 2008 - u.a. mit Brad Pitt, Cate Blanchett und Tilda Swinton.

Ich mochte den Film wahnsinnig gern. Er ist ähnlich außergewöhnlich wie die Geschichte. Er ist sehr poetisch erzählt, wie es sich für eine Geschichte eben gehört. Die Bilder und Aufnahmen sind einfach Wahnsinn. Die Musik passt. Ich finde, David Fincher hat die Geschichte mit den genau den Mitteln umgesetzt, die sie brauchte. Es ist ein richtiges Märchen geworden. Stimmig.

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Wieder so eine schwierige Sache. Mein Ideal? Also, der Inbegriff an Vollkommenheit?

Hm.

(Wieder akut dieses Störfeld im Kopf, an dem sich nicht vorbeidenken lässt.)

Äh...

Kate Bornstein.

Aber Kate gehört nicht zum fiktionalen Stab eines Romans, sondern ist ein Mensch aus Fleisch und Blut. Ich fürchte, ein fiktionales Ideal habe ich nicht - und fände ich auch schwierig.

Das erste Buch, das ich von Kate gelesen habe, war Gender Outlaw. Untertitel: On Men, Women and the rest of us. Das ist mittlerweile elf Jahre her. Es war das erste Buch, das es geschafft hat, Theorie und Praxis zu verbinden - und dabei keine neuen Kategorien schaffen musste. Oder sich irgendwie in Erklärungen verheddert hat. Kate ist knallhart ehrlich, quasi entwaffnend ehrlich - aber dabei so klug und witzig und selbstironisch und spricht nicht von oben herab, so nach dem Motto: Ick weeß dit allet, ihr hört ma zu. Kein erhobener Zeigefinger, gar nicht, einfach nur Verständnis. Kate zeigt, wie einfach das alles sein kann. Das alles. Identitätsfindung und so. Wie einfach es ist, glücklich zu sein. Und dass man immer auf dem Weg ist - und nie fertig. Was gerade das Gute ist!

Faszinierend und inspirierend.

Noch besser fand ich My Gender Workbook. Darin ist diese Leichtigkeit sogar noch viel ausgeprägter. Das Buch feierte letzthin Jubiläum, weshalb der Verlag eine von Kate selbst überarbeitete Fassung auf den Markt gebracht hat: My New Gender Workbook. Ich mag die alte lieber, wenn ich ganz ehrlich bin. Sie sieht wirklich aus wie ein Arbeitsheft, hat abgerundete Ecken und auch die Illustrationen sprechen mich weit mehr an, als in der Neuauflage. (Kate hat irgendwie so puttenähnliche Figuren für sich entdeckt, die mich an diese fürchterlichen Klebebilder fürs Poesiealbum erinnern...) Empfehlenswert bleibt es aber. Für jeden Menschen.

Außerdem gibt es den Ratgeber Hello Cruel World: 101 Alternatives to Suicide, worin genau das aufgezeigt wird: 101 Dinge, die man tun kann, statt sich umzubringen. Immer nach dem Motto - es muss nicht immer legal sein, Hauptsache du gehst dabei nicht drauf. Moralische Zeigefinger sucht man bei Kate wirklich vergeblich...

Zuletzt erschienen Kates Memoiren, die sogar schon auf Deutsch herausgebracht wurden: Ein schädlicher Einfluss. (ÜS: Nico Laubisch)
Sam Feder arbeitet gerade an einer Dokumentation, die den gleichen Titel trägt wie die englische Ausgabe.

Also, da habt ihr's: Kate ist mein Ideal.

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