Oh, das ist einfach: The Shell Seekers von Rosamunde Pilcher.

Das hat mir damals, als es die kleine Buchhandlung in meinem Heimatdorf noch gab, eine der Buchhändlerinnen in einem Akt der maßlosen Fehleinschätzung meiner Lesegewohnheit empfohlen. Und weil zu der Zeit originalsprachliche Titel noch schwer zu bekommen waren, habe ich mich darauf eingelassen.

Ich erinnere mich dunkel, dass ich mich geschämt habe, es zu lesen. So musste sich das anfühlen, einen Groschenroman zu lesen, dachte ich. Und ich fand's ganz schlimm. Trotzdem habe ich es ausgelesen, denn damals habe ich Bücher noch ausgelesen. Sei es, weil ich viel Geld dafür gezahlt hatte. Sei es, weil ich dachte, es verletze die Ehre des Buches, wenn ich einfach aufhöre.
Ähnlich schlimm fand ich übrigens Die Brücken am Fluss von Robert James Waller. Aus ziemlich ähnlichen Gründen. War mir einfach viel zu schnulzig, nix für den Geist. Das von Waller habe ich auch nur gelesen, um eine Kommilitonin zu beeindrucken - was mir nicht mal gelungen ist.

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Eine Frau zu sehen von Annemarie Schwarzenbach, erschienen bei Kein & Aber.

65 großzügig bedruckte Seiten, die man gut in einem Schluck lesen kann. Sogar vorlesen.

Ich weiß gar nicht, wie ich überhaupt auf Annemarie Schwarzenbach gekommen bin. Ich meine, mir ist ganz zufällig beim Streifen durch die Katakomben der Bonner Unibibliothek eins ihrer Bücher aufgefallen - und hat mich dann gleich gefesselt. Überhaupt ist ihre Biografie eindrucksvoll. Sie war eine gute Freundin von Erika und Klaus Mann, ihres Zeichens lange und unsterblich in Erika verliebt, hatte ein unglaublich kompliziertes Verhältnis zu ihrer unglaublich komplizierten Mutter - und starb, nachdem sie jahrelang in Kriegs- und Krisengebieten unterwegs war, durch einen Fahrradunfall. Mit gerade mal 34.

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Das müsste Albert Einsteins Biographie sein, die Albrecht Fölsing geschrieben hat.

Mit Register und Anmerkungen 959 miniklein bedruckte Seiten.

Ich habe es noch nicht zu Ende gelesen. Generell tu ich mich ein bisschen schwer mit solchen Schinken, hier liegen noch ein paar andere rum, an die ich mich bisher ob ihrer Fülle noch nicht getraut habe. Aber just dieses ist mir stellenweise n bisschen intensiv. So intensiv, dass ich es erst mal wieder weglegen und etwas Ausgedachtes lesen muss.

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Hoppla, hab ich das nicht schon beantwortet?

Dann passt hier ja vielleicht Der Steppenwolf von Hesse her. In diesem Fall lag es nicht daran, dass ich zu dem Buch keinen Zugang gefunden habe (wie beim Törleß, da war mir echt schwer bewusst, dass ich das einfach nicht verstanden habe), sondern das fand ich einfach bescheuert. Überflüssig. Zeitverschwendung. Eine Qual. Für mich besonders tragisch, weil ich zu dem Zeitpunkt ein riesiger Fan von Wölfen war. Nun ja. Wenn ich mir jetzt so durchlese, was über dieses Buch geschrieben wird, bin ich ja fast schon wieder neugierig, was ich jetzt davon halten würde...

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